Am 1. November zeigte die freie Theatergruppe „FreiRaum“ als deutschsprachige Uraufführung ihre Bühnenadaptation des gleichnamigen Romans von Rolf Bauerdick „Wie die Madonna auf den Mond kam“.
Das Stück erzählt die Geschichte des imaginären Bergdorfes Baia Luna in den transmontanischen Karpaten, das verschlafen vor sich hindämmert, bis an einem verhängnisvollen Morgen im November 1957 die Dorflehrerin dem fünfzehnjährigen Pavel Botev den verstörenden Auftrag zuflüstert, einen Menschen zu vernichten. Das Verschwinden der Lehrerin sowie ein mysteriöser Mordfall stellen Pavel vor die Mission seines Lebens. Sein Kampf gegen skrupellose Mächte und für Gerechtigkeit wird zum Kampf um die eigene Freiheit und spiegelt ein halbes Jahrhundert Weltgeschichte des Kalten Krieges wider: angefangen beim Sputnikflug 1957 bis hin zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989.
25 Jahre nach der rumänischen Revolution und dem Sturz des Diktators Ceausescu hat die Theatergruppe „FreiRaum“ jetzt die dramatische Geschichte aus dem Schattenreich des Sozialismus aufgegriffen und voller Tragik und aberwitziger Komik inszeniert.
Der Autor Rolf Bauerdick, Journalist, Fotoreporter und Romanautor aus Dülmen-Hiddingsel, hat seit dem Mauerfall über hundert Reportagereisen nach Mittel- und Osteuropa unternommen, das Leben der Roma und Sinti nach der Epochenwende 1989 recherchiert und in seiner Reportage „Zigeuner. Begegnungen mit einem unbeliebten Volk“ dokumentiert. Sein Roman „Wie die Madonna auf den Mond kam“ wurde in 12 Sprachen übersetzt und erhielt 2012 den Europäischen Buchpreis.
Der Autor war bei beiden Aufführungen im Overberg-Kolleg anwesend.
Bildprojektionen (Original-Fotos aus Rumänien von Rolf Bauerdick) sowie Live-Musik (: Andrea Bergmann am Akkordeon) unterstützten die Inszenierung atmosphärisch.